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Judith Auer, geb. Vallentin:
(19. September 1905 – 27. Oktober 1944)
Die in Zürich geborene Judith Vallentin ist die Tochter eines Schriftstellers. 1918 sterben ihre Eltern, trotzdem erhält sie die Möglichkeit, das Lyzeum zu besuchen und ein Musikstudium zu beginnen. Dies muss sie 1926 abbrechen und arbeitet als Stenotypistin. Im selben Jahr heiratet sie den kommunistischen Jugendfunktionär Erich Auer.

Bereits 1924, noch als Studentin, lernt sie den kommunistischen Funktionär Ernst Putz kennen. Im gleichen Jahr tritt sie in Leipzig der Kommunistischen Jugend Deutschlands (KJD) bei. 1925 zieht Judith Auer nach Berlin und wird hier Mitglied des Kommunistischen Jugendverbands Deutschlands (KJVD) und tritt zwei Jahre später der KPD bei.
Ihr Mann arbeitet bei der Kommunistischen Jugendinternationale (KJI) in Moskau, ihm folgt sie 1928 für ein Jahr.
Auch nach dem Verbot der KPD 1933 bleibt Judith Auer Mitglied der Partei und beteiligt sich an antifaschistischen Aktionen. Sie verteilt Flugblätter gegen die Aufrüstung und Informationen über die drohende Kriegsgefahr.

Judith Auer ist Mitglied der Saefkow-Gruppe und verantwortlich für die Verwaltung gesammelter Gelder, die der Unterstützung in der Illegalität lebender Mitarbeiter dienen. Sie bietet mehrere Monate Franz Jacob Unterschlupf, als dieser von der Gestapo gesucht wird. Im Auftrag der operativen Leitung der KPD arbeitet sie auch als Kurierin.
Trotz der Verhaftung Saefkows, Lebers, Jacobs und Reichweins im Juli 1944, geht sie nicht in den Untergrund. Sie kann sich ein Leben in der Illegalität mit ihrer damals 15-jährigen Tochter nicht vorstellen. Vielmehr hofft Judith Auer, ihre Rolle in der Gruppe werde unterschätzt. Noch im selben Monat wird sie verhaftet und wegen „Hochverrates“ zum Tode verurteilt.

In der Barnimstraße harrt sie bis zur Vollstreckung des Urteils in der Hinrichtungsstätte Plötzensee aus. Der Gefängnisgeistliche berichtet, dass Judith Auer das Todesurteil ihrer Tochter nicht mitgeteilt hat.