Liselotte Herrmann:
(23. Juni 1909 20. Juni 1938)
Liselotte Herrmann, Tochter eines Ingenieurs, studiert von 1929 bis 1931 in Stuttgart Chemie und
anschließend in Berlin Biologie. Im Juli 1933 wird sie der Universität verwiesen. Als
Begründung dient ihre Mitgliedschaft beim KJVD, im „Roten Studentenbund“ und in der KPD.
Ihren Lebensunterhalt bestreitet sie von da an als Kindermädchen. Zusätzlich arbeitet sie
im geheimen militärpolitischen Apparat der KPD mit.
Am 7. Dezember 1935 wird die junge Frau verhaftet, nachdem ein Agent sie verrät. Ihren Sohn sieht sie nie wieder. Am 12. Juni 1937 wird sie vom Volksgerichtshof wegen „Landesverrats und Vorbereitung zum Hochverrat“ zum Tode verurteilt. Nach dem Urteil bringt man sie in das Gefängnis Barnimstraße. Die letzten Wochen vor ihrer Hinrichtung muss sie in Plötzensee ausharren.
Gegen das Todesurteil gibt es internationale Proteste, ein Gnadengesuch wird abgelehnt.
Liselotte Herrmann ist die erste Widerstandskäpferin, die von einem nationalsozialistischen Gericht
zum Tode verurteilt und hingerichtet wird.