"Das Frauengefängnis Barnimstraße ist beiseite geräumt. Auf dem einst grünen Grundstück hat
das Grün wieder die Oberhand gewonnen. Hier können Kinder etwas lernen. `Lasst doch einfach Gras
wachsen über die Geschichte`, sagen die Leute. Aber der Schatten des Hauses ist noch da: in den
Dokumenten deutscher Bürokratie, in den Erinnerungen der Frauen, die dort gefangen waren, in den
Augen der Anwohner, die es von weitem sahen.
Der Ort birgt viele Schichten ganz persönlicher Erfahrungen und er ist eingebunden in die Topografie
der dunkelsten Geschichte dieser Stadt zwischen Gestapo-Gefängnis Alexanderplatz und
Hinrichtungsstätte Plötzensee.
Es gilt also, dem Erinnern und dem Gedenken einen Raum zu schaffen, der zugleich die Gegenwart
respektiert."