jadamowitz
romanowa
"Ich lebe mein Leben in wachsenden Ringen,
die sich über die Dinge ziehn.
Den letzten werde ich nicht vollbringen,
aber versuchen will ich ihn.
(Rilke)
Euch herzlich bittend, Euer Leben auf diese Art anzupacken, grüße ich Euch von Herzen, meine lieben Eltern"
(Abschiedsbrief von Ursula Götze an ihre Eltern, 5. August 1943, Plötzensee)

Ursula Goetze:
(29. März 1916 – 5. August 1943)
Die in Berlin geborene Ursula Goetze wird von ihren Eltern humanistisch erzogen. Schon als Schülerin tritt sie in den Kommunistischen Jugendverband Deutschlands (KJVD) ein.
Auch nach der „Machtübernahme“ Hitlers, mittlerweile Studentin, nimmt sie an den illegalen Aktivitäten dieser Gruppe teil.
Während des Zweiten Weltkrieges sammelt sie mit Mitgliedern der Widerstandsgruppe Schulze-Boysen/Harnack Mittel für politische Häftlinge und rassistisch Verfolgte. Sie hört Nachrichten ausländischer Sender und gibt diese Informationen an französische Zwangsarbeiter weiter. In der Wohnung ihrer Eltern versteckt sie zeitweise ausländische Widerstandskämpfer.
Ursula Götze wird im Zusammenhang mit der Zerschlagung der Gruppe Schulze-Boysen/Harnack 1942 verhaftet und am 18. Januar 1943 zum Tode verurteilt, weil sie sich u. a. an einer Protestaktion gegen die von der Reichspropagandaleitung der NSDAP gezeigten Ausstellung „Sowjetparadies“ beteiligt hat.