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Elisabeth von Thadden:
(29. Juli 1890 – 8. September 1944)
Elisabeth von Thadden wird 1890 in Ostpreußen geboren und wächst auf dem Familiengut Trieglaff in Pommern auf. Nach dem frühen Tod der Mutter trägt sie die Verantwortung für ihre jüngeren Geschwister und die Mitarbeiter des Gutsbetriebes.
1920 geht sie nach Berlin, wo sie Alice Salomons „Soziale Frauenschule“ besucht und mit der Reformpädagogik in Berührung kommt. Nach praktischer Arbeit im Kinderdorf Heuberg und im Landerziehungsheim Schloss Salem eröffnet sie 1927 das „Evangelische Landerziehungsheim für Mädchen“ in dem leerstehenden Schloss Wieblingen, eine christlich geprägte Bildungsstätte im Geiste der Refompädagogik. Sie möchte den Mädchen einen weiten Bildungshorizont eröffnen und ihnen eine persönliche Entwicklung ermöglichen, die sie befähigt, verantwortungsvolle Aufgaben in der Gesellschaft zu übernehmen.

Die starke Verinnerlichung christlicher und humaner Werte macht sie immun gegen die menschenverachtenden Prinzipien des Nationalsozialismus. Da sie temperamentvoll ihren Standpunkt vertritt, wird sie zunehmend von der Gestapo überwacht. Aufgrund von Denunziationen entzieht man ihr 1941 die Unterrichtsgenehmigung, die Schule wird verstaatlicht.

1943 schleust die Gestapo einen Spitzel in ihren Freundes- und Gesprächskreis ein. Es folgen zahlreiche Verhaftungen, Elisabeth von Thadden sitzt monatelang im KZ Ravensbrück. Am 1. Juli 1944 wird sie zum Tode verurteilt und in die Barnimstraße überführt. Nach dem gescheiterten Attentat auf Hitler am 20. Juli 1944, mit dem sie direkt gar nichts zu tun hat, gab es für sie keine Hoffnung mehr auf Begnadigung. Am 8. September 1944 wird sie in Berlin Plötzensee ermordet.